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Die Bürgerinitiative "Für eine behutsame Ortsentwicklung" informiert zum Gewerbegebiet Etterschlag-Ost: Ausgabe 2, 23.09.01 Liebe Bürgerinnen und Bürger, Am 14. Oktober ist Bürgerentscheid zum geplanten Großgewerbegebiet Etterschlag-Ost. Die Frage des Bürgerentscheids lautet: „Sind Sie dafür, dass die
Gemeinde Wörthsee auf die Ausweisung Mit Ihrem JA
zum Verzicht auf das geplante Gewerbegebiet
verhindern Sie das Die Bürgerinitiative “Für eine behutsame Ortsentwicklung” sieht mit dem geplanten Großgewerbegebiet eine Vielzahl von Gefahren und negativen Einflüssen auf den Ort Wörthsee und insbesondere auf Etterschlag zukommen. In unserem ersten Informationsblatt ging es um Finanzen und Schulden. Heute geht es um weitere Folgen, die ein Großgewerbegebiet für den Ort Wörthsee hat. 1 Wörthsee ertrinkt in Verkehr, Lärm und AbgasenWollen wir diese Verhältnisse wieder? Etterschlag, 1996 Bei einer Gewerbefläche von 17,65 ha muss man mit bis zu
3000 Arbeitsplätzen rechnen. Dies kann der Gemeinde Wörthsee, nach
Erfahrungswerten, täglich bis zu 6000 zusätzliche Fahrzeuge bescheren. Dazu
kommt der Anlieferverkehr durch schwere LKWs. Diese werden sicherlich nicht alle
über die Autobahn anfahren. Der Verkehr von und nach Weilheim, Herrsching und Fürstenfeldbruck
bringt eine enorme Belastung für Wörthsee. Neben Lärm und Luftschadstoffen
drohen steigende Unfallrisiken. Nachdem Wörthsee und allen voran Etterschlag durch die Eröffnung der A96 endlich vom Verkehr entlastet wurde, würden wir jetzt selbst wieder für ein enormes Verkehrsaufkommen sorgen. Die Gemeinde verspricht den Bürgern Etterschlags zeitgleich mit der Realisierung des Gewerbegebietes eine Nordost- Umgehungsstraße. Unsere Nachbargemeinde Weßling kämpft bereits seit über einem Jahrzehnt vergeblich für eine solche Umgehungsstraße. Warum sollten wir das in 3
Jahren schaffen? Ergebnis: Wörthsee und besonders Etterschlag wird wieder dem Verkehr
geopfert! 2 Siedlungsdruck in Wörthsee steigtVon den zu erwartenden 3000 Arbeitnehmern bleibt statistisch gesehen jeder Dritte hier wohnen. Bei einer Familiengröße von durchschnittlich drei Personen werden wir in Kürze 3000 Einwohner mehr haben. Die derzeitige Einwohnerzahl würde sich innerhalb von 10 Jahren in etwa verdoppeln.
Alle unsere Ortsteile werden
extrem ausufern. Wo heute noch Wiesen und Wälder sind, werden Neubaugebiete
entstehen. Miet- und Baulandpreise werden neue Rekordhöhen erreichen. Ergebnis: Wörthsee wird nicht mehr
wiederzuerkennen sein! Zusätzlich wird die bisherige Infrastruktur bei weitem nicht mehr ausreichen. Kindergärten und Schule, Bauhof, Kanäle und Wasserleitungen müssen erweitert bzw. neu gebaut werden. 3 Wörthsee opfert Trinkwasservorkommen und Landschaftsschutz ...
In dem Gebiet nördlich der
Autobahn gibt es Trinkwasservorkommen hoher Qualität. Es ist laut Aussage eines
Gutachters genug Wasser vorhanden, um den gesamten westlichen Landkreis zu
versorgen. Der bundesweit als absoluter Experte anerkannte Hydrogeologe Prof.
Dr. Udluft stellte fest, dass die Bohrungen in diesem Bereich hinsichtlich
Quantität und Qualität eindeutig hervorragendes Trinkwasser zutage gefördert
haben. Dieses Gebiet muss unbedingt von Industrie frei gehalten werden, auch im
Interesse künftiger Generationen.
Unser jetziges Trinkwasser ist
bereits belastet. Bewahren wir dieses Trinkwasservorkommen für uns und unsere
Kinder. Der Schutz des Trinkwasservorkommens war für die Gemeinde Wörthsee(!)
vor 13 Jahren das Hauptargument zur Verhinderung einer großen Mülldeponie. Die Fläche, auf der das Großgewerbegebiet geplant ist, steht seit 30 Jahren unter Landschaftsschutz. Die Befürworter des Gewerbegebietes wollen dies mit einem Federstrich aufgeben. Wir wollen verhindern, dass der Schutz unserer Heimat kurzfristigen kommerziellen Interessen geopfert wird. Ergebnis: Hier wird ein
unumkehrbarer Zerstörungsprozess eingeleitet. In seinem Landesentwicklungsprogramm fordert der bayrische
Umweltminister Schnappauf: Gemeinden sollen bei der Bauleitplanung zuerst
Siedlungsbrachen und Baulücken nutzen, anstatt grüne Wiesen zu verbauen. Der
Freistaat sei mit einem Verbrauch von 28,6 Hektar pro Tag bundesweiter
Spitzenreiter. (Merkur 31.07.01) 4 ... und Biotech drohtWelche Betriebe würden sich ansiedeln? Die Gemeinde sagt alles ist offen. Aber was können wir erwarten?
Zu Ihrer Information: In dem
Antrag der Gemeinde Wörthsee auf Änderung des Flächennutzungsplanes wurde
bewusst ein Gewerbegebiet und kein Sondergebiet gewählt. Laut Bayerischer
Bauordnung sind in Gewerbegebieten keine Einkaufszentren und Verbrauchermärkte
zulässig. Diese sind nur in Sondergebieten erlaubt. Neue Einkaufsmöglichkeiten
werden wir mit dem neuen Großgewerbegebiet also auf keinen Fall erhalten. Ergebnis:
Über das, was hier angesiedelt werden soll, bestimmen nicht Wörthseer
sondern Andere. 5 Das Argument „Arbeitsplätze für Wörthsee“ sticht nicht!Fakten aus Wörthsee: · In unserem bestehenden Gewerbegebiet Etterschlag-West arbeiten zur Zeit ca. 220 Personen. Davon sind nur 10 Wörthseer Bürger! · Dieses Gewerbegebiet wird immer noch ausgebaut und bei Fertigstellung insgesamt 500 - 600 Arbeitsplätze bieten. · In Wörthsee gibt es 70 Arbeitslose (Stand Juni 2001) · Im näheren Umkreis Wörthsees herrscht Arbeitskräftemangel. Die Firma Fairchild sucht zur Zeit 1000 Arbeitskräfte. ·
Gewerbegebiete nehmen den hiesigen Arbeitgebern die Arbeitskräfte
weg (Merkur, 21.6.01) Weil wir so wenige Arbeitslose
haben, weil wir überhaupt nicht wissen, ob die am Ort wohnenden Arbeitskräfte
in den neu anzusiedelnden Firmen arbeiten können, weil wir schon viele
Arbeitsplätze am Ort haben, darum gilt: Ergebnis: Arbeitsplätze können kein Grund für ein neues Großgewerbegebiet
sein! 6 Das Ratsbegehren ist eine MogelpackungGleichzeitig mit der oben aufgeführten Frage des Bürgerbegehrens stellen Ihnen die Befürworter des Großgewerbegebietes am 14. Oktober folgende Frage: Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Wörthsee im Rahmen der Bauleitplanung
überprüft, Mit dieser Frage sollen Sie in die Irre geführt werden, ... 1. weil im Rahmen der Bauleitplanung nicht überprüft wird sondern bereits der Auftrag zur Ausweisung eines Gewerbegebietes erteilt wurde. Im Gemeinderatsbeschluss steht wörtlich: „...Die Gemeinde wird dort ein Gewerbegebiet gemäß §8 BauNVO ausweisen. ...“ 2. weil Rechtsanwalt Labbé mit Billigung von Bürgermeister und Gemeinderat bereits seit Monaten mit Wirtschaftsminister Wiesheu und Investoren aus Martinsried verhandelt. 3. weil die Gemeinde bei Annahme des notariellen Kaufangebotes die vollen 17,65 ha für 14,12 Millionen DM kaufen muss. Damit steht der Umfang der Gewerbeflächen fest. 4. weil mit dem Begriff Autobahnanschluss Wörthsee verschleiert wird, wie nahe die Gewerbeflächen an Etterschlag heranreichen. Ergebnis: Diese Frage gaukelt vor, dass Sie bei etwas mitentscheiden dürfen, was bereits seit langem läuft und quasi schon entschieden ist. Erteilen Sie dieser
Mogelpackung eine Absage! 7 Was sollen Sie denn nun tun?Wenn Ihre Heimat Ihnen am Herzen liegt, setzen
Sie Ihre Kreuze am 14. Oktober so:
·
Welche Mehrheit ist
erforderlich, damit die Bürgerentscheide jeweils angenommen werden? ·
Was passiert, wenn der Bürgerentscheid
der Bürgerinitiative angenommen wird? ·
Was passiert, wenn der Bürgerentscheid
der Bürgerinitiative abgelehnt wird? „Wir können die Probleme nicht mit den Denkmustern
lösen, die zu ihnen geführt haben.“ Albert
Einstein Daher ist es unsere Überzeugung: Nur
durch Ihr JA zum
Verzicht auf das geplante
Großgewerbegebiet bei dem Bürgerentscheid
am
14.10.2001 ist es noch möglich,
diese Entwicklung zu stoppen. Weitergehende
Informationen können Sie im Internet nachlesen: www.woerthsee-info.de V.i.S.d.P.: Heinz Oberbauer, Blumenweg 3, 82237 Wörthsee |
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