WörthseeUmgehungsstraße

Ökologie
Was bisher geschah
Dokumente
Verkehrsbetrachtung
Aktion Zerschneidung
Postkarten
Finanzen

Es geht um die Umgehungsstraße Weßling, die die Staatsstraße zwischen Seefeld und Weßling (St 2068) mit der Autobahn A96 westlich von Weßling verbinden soll.  Die jüngste Planung legt diese Straße genau zwischen Weßling und Wörthsee. Daher sind auch die Bürgerinnen und Bürger von Wörthsee von dieser Straße betroffen.

Grafik zur Lage der Umgehungsstraße Weßling Darstellung aller geplanten Trassen der Umgehungsstraße Weßling Wie hängen die vielen geplanten und existierenden Verkehrswege im Landkreis Starnberg zusammen?
Übersichtskarte als Luftbild.
Siehe auch Ökologie.
Amtliche Karte des Planfeststellungsverfahrens.
Siehe auch 1.Tektur der Planfeststellung.
Lage der geplanten Straße im Zusammenhang der Gemeinde Weßling. Verschiedene Trassen aus der Zeit der Raumordnung. Lage der geplanten Straße im Zusammenhang des Landkreises Starnberg.

                

Schauen Sie sich eine Grafik der Umgehungsstraße oder aller geplanten Trassen an.

Das wichtigste auf einen Blick:

  • Die Straße verläuft quer durch das Trinkwasserschutzgebiet des größten Wörthseer Brunnens.

  • Die erhoffte Verkehrsberuhigung Weßlings wird nicht eintreten.
  • Die Straße zerstört eine einmalige und intakte wunderschöne Landschaft.
  • Die Straße ist gegen die Interessen der Wörthseer und der Weßlinger Bürgerinnen und Bürger gerichtet.
  • Das können Sie tun! Es ist noch nicht zu spät!
 

Der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger von Weßling, den immensen Verkehr, der jeden Tag durch ihren Ort fährt, zu verringern, ist verständlich.

Wir sind allerdings nicht der Meinung, dass die derzeitigen Planungen diesem Ziel dienen. Überdies gefährden eben diese Planungen die Lebensgrundlage der Wörthseer Bürgerinnen und Bürger.

Folgende Punkte sind im Zusammenhang mit der Westumgehung zu beachten:

  • Trinkwasser

    Das Wasserschutzgebiet wird von Erholungssuchenden sehr geschätzt

    Derzeit führen sämtliche geplanten Trassen quer durch die Schutzzone III des Wörthseer Trinkwasserbrunnens III

    • Der Brunnen III ist das hauptsächliche Standbein der Wörthseer Wasserversorgung. Aus ihm stammen 80 - 90% des Wörthseer Trinkwassers. Jährlich werden ca. 240.000 m³ bestes Trinkwasser gefördert mit einem Nitratgehalt von 11 mg/l (Grenzwert = 50 mg/l, EU-Richtwert = 25 mg/l, das vom Zweckverband dazugemischte Wasser enthält 29 mg/l, Quelle: Agenda21-Bericht des Landkreises Starnberg, Kapitel 7).

    • Diese Schutzzone wurde im Dezember 2000 durch das Landratsamt Starnberg ausgewiesen (Grund: Das alte Schutzgebiet wurde 1989 ausgewiesen. Das zugrundeliegende Gutachten beruhte jedoch weitgehend auf Mutmaßungen und Annahmen. Daher forderte das Landratsamt im Mai 99, dass das Einzugsgebiet des Brunnens neu zu erkunden sei). Bis heute wird diese Schutzzone in den offiziellen Planungsunterlagen ignoriert. (Ausnahme: Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes).

    • Gefahren drohen durch die beabsichtigte Unterführung der Straße unter die S-Bahn. Dabei nähert man sich bis auf einen halben Meter dem Grundwasser mit dem Risiko eines Schadstoffeintrages ins Trinkwasser (siehe Widerspruch im hydrogeologischen Gutachten).

    • Trinkwasserschutz - nehmen wir ihn nicht auf die leichte Schulter! 
      Ein einziger Unfall mit auslaufendem Öl, Benzin, Diesel oder Chemikalien und 80% des Wörthseer Trinkwassers sind vernichtet!

    • Ulrich Müller MdL, Minister für Umwelt und Verkehr des Landes Baden-Württemberg:
      Im Jahr 2000 gab es 602 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, davon 238 beim Umgang und 257 bei der Beförderung. Davon wiederum 100 Schadensfälle in Wasserschutzgebieten. (Quelle: Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg, 2,6 MB!)
      Wir betreiben also keine Panikmache sondern Aufklärung!

    • In dem aktuellen Agenda21-Bericht des Landkreises Starnberg steht im Kapitel 7 folgendes:
      Einwandfreies Trinkwasser für alle zu sichern, ist eines der wichtigsten Ziele einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. Der Schutz des Grundwassers hat daher Vorrang vor allen anderen Nutzungsansprüchen. Aufbauend auf dem flächendeckenden Grundwasserschutz hat der besondere Schutz der Trinkwassereinzugsgebiete und aller mit der Wassergewinnung zusammenhängenden Anlagen höchste Priorität.
      Warum steht so etwas immer nur in Hochglanzbroschüren? Warum wird in der Realität so selten danach gehandelt?

    • Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat 2003 zum Internationalen Jahr des Süßwassers erklärt.
      Zitat UNO-Generalsekretär Kofi Annan:
      Lassen Sie uns unsere Anstrengungen bündeln, das Wissen und die Technologien nutzen, die uns zur Verfügung stehen und unser Äußerstes tun, um die wertvollen Süßwasserressourcen der Welt zu schützen. Sie sind unsere Rettungsleine für das Überleben und die nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert.

Wir lassen uns unser Trinkwasser nicht zerstören oder auch nur gefährden!

  • Verkehr

    • Die geplante Straße bringt für die Ortsmitte von Weßling eine prognostizierte Entlastung von 48%. Diese Entlastung ist kaum hörbar und wird selbst in offiziellen Stellungnahmen als grundsätzlich unbefriedigend empfunden.
      Das bedeutet, dass auch mit der Umgehungsstraße weiterhin mehr als die Hälfte des bisherigen Verkehrs (also ca. 9.000 KfZ / Tag) weiterhin durch Weßlings Ortsmitte fahren. Es wird mit der Umgehungsstraße fast genauso laut sein wie vorher, die Luft wird fast gnauso schlecht sein wie vorher, aber das Naherholungsgebiet der Weßlinger Bürger ist zerstört!

    • Aufgrund der weiterhin hohen Verkehrsdichte ist nicht vorstellbar, wie die bisherige Staatsstraße St2068 zu einer verkehrsberuhigten Ortsstraße zurückgebaut werden soll. 

    • Nordöstlich von Weßling findet eine noch unabsehbare Gewerbegebietsentwicklung statt: Publikumsmagnet Aldi, Argelsrieder Feld, MercatorPark, Dornier, gemeinsames Großgewerbegebiet Weßling - Gilching - Gauting, .....
      Wie werden all diese Gebiete erschlossen? Jemand, der aus Seefeld kommt, wird mit Sicherheit nicht die neue Westumfahrung zur A96 und wieder zurück nach Weßling fahren, wenn er zum Aldi will!

    • In der Mittagspause fahren viele Mitarbeiter aus den Gewerbegebieten nach Weßling, Meiling und Seefeld zum Essen. Auch die werden nicht die Westumfahrung benutzen. Dieser Verkehr bleibt in Weßling

    • Sämtliche Planungsdokumente beschäftigen sich nur damit, ob man die Straße weiter links oder weiter rechts baut. Niemand hat jedoch untersucht, wie man die Straße ganz vermeiden könnte, z.B. durch eine attraktivere S-Bahn. Neben dem Bund Naturschutz weist wenigstens der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München auf diese Schwäche hin, siehe Stelle1, Stelle2, Stelle3

    • In der Broschüre "Nachhaltige Entwicklung Bayern, Umweltgerechter Wohlstand für Generationen" des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen geht es seitenlang um die Stärkung der Schiene. Im Alltag geschieht leider genau das Gegenteil. Sind solche Broschüren nur Opium für das Volk oder darf man verlangen, dass sie auch umgesetzt werden?

    zum Thema Verkehr gibt es aber noch viel mehr zu sagen!

     

Fazit: Es wird vorsorglich einmal Natur und Trinkwasser zerstört um anschließend festzustellen, dass man eigentlich andere, wieder neue Straßen braucht.

 

Das können Sie tun:

  • Schicken Sie uns Fotos von unserem Naherholungsgebiet. Zeigen Sie Ihren Mitbürgern, wie schön es dort (noch) ist. Wir werden die schönsten Fotos hier veröffentlichen.
  • Sprechen Sie Ihre Gemeinderäte an. Ist es die Aufgabe des Wörthseer Gemeinderates, das Wörthseer Trinkwasser zu schützen. In diesem Fall handelt er damit zum Wohle der Wörthseer und der Weßlinger Bürgerinnen und Bürger.
  • Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn. Vielleicht haben noch nicht alle Wörthseer die Dimension des Vorhabens erkannt.
  • Unterstützen Sie den Bund Naturschutz bei seinem kostenintensiven Kampf gegen diese sinnlose Naturzerstörung.

Die relevanten Dokumente, soweit sie uns vorliegen, können Sie hier in Ruhe studieren.

 

Startseite ] Ökologie ] Was bisher geschah ] Dokumente ] Verkehrsbetrachtung ] Aktion Zerschneidung ] Postkarten ] Finanzen ]